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Weg der Entschleunigung 7.Etappe

  • Autorenbild: Oliver Rupprecht
    Oliver Rupprecht
  • 31. Aug. 2020
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 10. Sept. 2020

9 Tage - 162 km im österreichischen Mühlviertel, Böhmerwald.


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Gestern hatte der Wetterbericht eher Regen angesagt. Umso erstaunter bin ich, dass der Morgen sonnig, warm und ohne Wolken ist.


7. Etappe: Schwarzenberg nach Oberschwarzenberg Kilometer: 18 km Höhenmeter: 790 Hm

Durchs Mariental beginnt die Etappe beschaulich, bevor es stundenlang im Wald bergauf geht.

Kurz vor einem malerischen Waldsee geht es über die Grenze nach Deutschland. Ich passiere einen Campingplatz mit „mobile homes“. Sehr viele sitzen auf den kleinen Terrassen und frühstücken. Den höchsten Punkt markiert heute der bayerische Dreisesselberg, einer der bekanntesten Berge des Bayerwaldes. Hier trifft sich alles: Autofahrer, Wanderer, Radfahrer, E-Biker…. Kein Wunder, dass er so beliebt ist, bei der Fernsicht die hier in alle Länder des Dreiländereckes geboten wird.


Jetzt folgt ein toller Abschnitt auf dem Kamm, links der tschechische Böhmerwald Nationalpark „Sumava“ rechts Deutschland, das bald in Österreich übergehen wird. Einen Aufstieg auf die Felsformation des bayerischen Plöckenstein verkneife ich mir, denn da stehen schon allerhand „Touris“ darauf. Konzentration beim Laufen auf dem schmalen, steinigen Pfad wechselt mit kurzen Innehalten, um die Aussicht zu genießen ab. Um nicht zu stürzen, sollte man hier nicht während der Bewegung sich in der wundervollen Gegend umschauen.



Ein Wermutstropfen sind hier die vielen abgestorbenen Bäume. Der Borkenkäfer hat nach den unzähligen Stürmen der vergangenen Jahre hier ganz schön gewütet. Über das „Steinerne Meer“, ein riesiges Feld von, teilweise grün überwucherten, unzähligen Granitsteinen geht es wieder durch den Wald nach Oberschwarzenberg hinab. Im Gasthof Dreiländereck werde ich den restlichen Tag verbringen.


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Den Tag heute kann ich mit Fug und Recht, „bewegtes Waldbaden“ nennen.


Seit Tagen fühle ich mich zunehmend geleert, gereinigt und am aufladen der Batterien.

Schaue Untertags nicht auf die Uhr, weiß zwar jeden Tag, wann ich losgelaufen bin, aber dann fällt mein Blick sogar bei den Handyfotos nicht auf die Uhr. Erst in der Unterkunft denke ich daran, mal wieder auf die Uhr zu sehen. Die Zeit dazwischen, draußen in der Natur ist tatsächlich entschleunigt. Es spielt keine Rolle, ob ich irgendwo länger oder kürzer verweile, ob ich früher oder später ankomme.


Anfang Juli beim 24-Stunden-Lauf in Bad Blumau war es ganz anders: Da versuchte ich, auf einer Runde von etwa einem Kilometer soviel Kilometer wie möglich zu schaffen. Möglichst wenige Pausen zu machen. Aus jetziger Sicht: Der pure Stress. Da habe ich dieser Tage sozusagen das Kontrastprogramm. Mir kommen sogar Zweifel, ob ich wieder Runden laufen soll…


Mehr Infos gibt es unter: https://www.wegderentschleunigung.at

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